Ist es möglich, dass Schlaflosigkeit vererbbar ist?
Der exzessive Stress, die extreme Geschwindigkeit des Lebens, sowie elektronische Geräte, die unsere Erholung unterdrücken, waren bis vor Kurzem die Hauptursachen für Schlafprobleme. Allerdings gibt eine neue Studie Aufschluss über Schlaflosigkeit und deren Ursachen. Wie sich herausstellt, kann dieses Problem aus genetischen Veranlagungen und der Ausprägung unter Verwandten resultieren. In einer Firma zu arbeiten, in der Personen unter Schlafstörungen leiden soll auch einen gewissen Einfluss haben.
Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat einen Artikel in Nature Genetics über sieben Gene der Schlaflosigkeit veröffentlicht. Professoren aus aller Welt haben Aufschluss über die Ursachen von Schlaflosigkeit gegeben, indem sie bewiesen haben, dass Schlafbeschwerden oft keinen psychologischen Hintergrund haben, sondern die Lösung in unserer DNA liegt.
7 schlaflose Gene
Laut Professor Van Someren, ein Mitglied des Forschungsteams, sind Ursprünge von Schlaflosigkeit immer noch nicht durch gründlich und wissenschaftlich verlässliche Studien belegt. Er glaubt, dass Patienten viel zu oft die simple Diagnose „Das Problem liegt in Ihrem Kopf“ hören. Die 7 schlaflosen Gene, wie von den Professoren erwähnt, sind für die Regulierung von Transkriptionsprozessen und Exozytose, also ein Ausstoßen von Stoffen aus der Zelle und gleichzeitig die Verschmelzung der Moleküle mit der Umgebung, verantwortlich. Die Schädigung des Kommunikationsprozesses der Neuronen verursacht eine Vielzahl von Einschlafproblemen, Aufwachen und totale Schlaflosigkeit. Eines der identifizierten Gene, bspw. MEIS1 wurde auch mit zwei anderen Schlafstörungen in Verbindung gebracht: PMLD (Periodische Bewegungen der Extremitäten im Schlaf) und RLS (Syndrom der ruhelosen Beine). Die Studie bestätigt, dass Varianten des Gens bei allen drei Schlafstörungen mitwirken. Sie können ebenso zu Depressionen, Angstzuständen und emotionalen Störungen führen. Bisher wurden ähnliche Probleme als die Folgen von chronischen Schlafproblemen und nicht als ihre Ursache angesehen.
Prädisponierende Faktoren
Die durchgeführte Forschung hat ebenso zu der Entdeckung von bestimmten Geschlechtskorrelationen in biologischen Schlafmechanismen geführt. Professor Someren bestätigt, dass es auffallende Unterschiede in der Frequenz von Schlafstörungen zwischen Männern und Frauen gibt. Bei Menschen über 50 – wenn Schlaflosigkeit prozentual am höchsten ist – klagten 33% der Frauen über Symptome, während bei Männern das Resultat bei knapp 20% lag. Unabhängig vom Geschlecht werden familienbezogene Ursachen ebenso als prädisponierende Faktoren betrachtet. Es wurde gezeigt, dass 51% der Menschen, die an Schlaflosigkeit leiden, ähnliche Fälle in der Verwandtschaft hatten! Dies ist ein weiteres Argument für die biologische Grundlage von Schlafproblemen. Wir müssen auch die Auswirkung der Familie, z.B. „umweltbedingte“ Faktoren berücksichtigen. Wie sich herausstellt, kann lediglich das Zusammensein mit Menschen, die an Schlaflosigkeit leiden zu der gleichen Störung führen. Eine andere Studie hat gezeigt, dass Geschwister, die zusammen leben anfällig für Schlaflosigkeit sind. Laut den Wissenschaftlern sind 37% der Schlafstörungen Gruppen von Familienmitgliedern und dem Zusammentreffen des Problems zu schreibbar.
Biologie versus Psyche
Obwohl die neusten Studien die Welt der Medizin revolutionieren und genauere Diagnosen verbessern könne, sollten wir vorherige Entdeckungen nicht vergessen. Schlafprobleme sind – zu einem großen Teil – immer noch ein Resultat unseres Lebensstils. Der Stress in Bezug auf Lebensereignisse, als auch Gesundheit und finanzielle Schwierigkeiten sind unbestreitbare Hauptursachen für Schlafstörungen. Weitere Gründe sind somatische und mentale Störungen, Alkohol und Missbrauch von Suchtmitteln, als auch Schichtarbeit und schlechte Schlafgewohnheiten. Wir müssen ebenfalls sensorische Störungen unter Erwachsenen, als auch Kindern hinzufügen. Sie bestehen aus der erschwerten Fähigkeit, die von uns und aus der Umgebung über unsere Sinne gelieferten Informationen korrekt wahrzunehmen, zu verstehen und zu organisieren. Probleme in diesem Bereich äußeren sich in Motorik- und Koordinationsschwäche, Hyper- oder Hypoaktivität, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaflosigkeit und nächtlichem Erwachen.
Trotz der Schwierigkeit, Gründe für Schlaflosigkeit biologisch oder psychologisch zu bestimmen, ist eines klar – es existiert und sollte nicht unterschätzt werden.
Mehr über die somatischen Begründungen des Schlafes: www.therapiedecken.de