Wissenschaft
Wir werden oft gefragt, ob die Wirksamkeit der Gewichtsdecken wissenschaftlich bewiesen ist. Die Antwort erweist sich als kompliziert. Woran das liegt, werden wir im Folgenden kurzum erklären. Die Wirksamkeit von Gewichtsdecken wissenschaftlich zu belegen, ist schwierig. Das liegt einmal an den hohen Anforderungen an wissenschaftlichen Studien, zweitens an der Herausforderung das Wohlbefinden einer Person in Tests messen zu können. Der menschliche Organismus mit seinen diversen Gefühlszuständen ist dynamisch und komplex, weswegen Studien nur teilweise/ansatzweise als Beweis für die Wirksamkeit von Gewichtsdecken verwendet werden können.
Die Gewichtsdecken werden deshalb vor allem aufgrund von guten Erfahrungen sowohl von Therapeuten, als auch von Patienten weiterempfohlen. Außerdem berufen wir uns auf die Rezensionen unserer Kunden, sodass wir stets im Blick behalten, wie wir die Decken optimieren und das Wohlbefinden verbessern können.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Studien, die sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben und Ergebnisse vorweisen können.
Die bisher größte Studie Evaluating the Safety and Effectiveness of the Weighted Blanket With Adults During an Inpatient Mental Health Hospitalisation, die die Sicherheit und Wirksamkeit von Gewichtsdecken bei Erwachsenen unter die Lupe genommen hat, wurde im Jahr 2015 von T. Champagne, B. Mullen, D. Dickson und S. Krishnamurty durchgeführt. Die Studie fand in einer psychiatrischen Einrichtung statt, es wurden 30 Erwachsene getestet und das Gewicht der Gewichtsdecke lag bei 13 kg.
Das Team kam zu folgenden Ergebnissen:
Studie 1: 63% der getesteten Erwachsenen konnten eine Reduzierung der Angstsymptome nach dem Gebrauch der 13 kg Gewichtsdecke feststellen.
Studie 2: 51% der Studienteilnehmer berichteten, dass das Gefühl der Angst verringert wurde, wenn sie mit der 13 kg Gewichtsdecke zugedeckt waren. 77% bevorzugten die Gewichtsdecke, wenn sie selber ihr Gewicht bestimmen konnten.
Studie 3: Auf die Frage “Wann fühlen Sie sich entspannter?” antworteten 91% “Wenn ich die Gewichtsdecke benutze”.
Nach Tina Champagne kann der Erfolg der Gewichtsdecken-Therapie auf die sogenannte Selbstorganisation (eng. self-organization) zurückgeführt werden. Darunter versteht man die Fähigkeit, die inneren Prozesse selbständig zu regulieren, ob durch Selbstbeherrschung oder dadurch, dass man sich selbst beruhigt. Diese wichtigen Prozesse, bei denen die Angst sinkt und die Entspannung steigt, laufen von alleine ab und tragen dazu bei, dass der Mensch ausgeglichener wird. Eine Gewichtsdecke hilft außerdem nicht nur bei akuten Krisen, sondern kann auch präventiv eingesetzt werden.
Die Gewichtsdecken werden oft Menschen empfohlen, die unter Schlaflosigkeit leiden oder eine Form von Autismus haben. Hierzu gibt es zwei nennenswerte Studien: “Weighted Blankets and Sleep in Autistic Children—A Randomized Controlled Trial” (2014) von Gringas P, Green D, Wright B, Rush C, Sparrowhawk M, Pratt K, Algar V, Hooke N, Moore D, Zaiwalla Z und Wiggs L. und “Positive Effects of a Weighted Blanket on Insomnia. Journal of Sleep Medicine & Disorders” (2015) von Ackerley R, Badre G und Olausson H.
Die erste Studie untersuchte die Auswirkung der Gewichtsdecke auf den Schlaf bei Kindern auf dem Autismus-Spektrum. Das Hauptaugenmerk lag auf der Schlafdauer. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Gewichtsdecke keinen Einfluss auf die Schlafdauer habe. Die Wissenschaftler konnten jedoch beobachten, dass die Gewichtsdecke von Kindern und Eltern bevorzugt wurde. Was bei der Studie nicht untersucht wurde, war der Einfluss der Decke auf die Schlafqualität.
In der zweiten Studie konnte nachgewiesen werden, dass die Gewichtsdecke, subjektiv und objektiv, einen positiven Einfluss auf den Schlaf der Studienteilnehmer hatte. Der Schlaf war ruhiger und die Bewegungen im Schlaf geringer, was ein Indikator für bessere Schlafqualität ist. Die Studienteilnehmer berichteten, dass sie das Gefühl hatten, besser und tiefer geschlafen zu haben.
Professorin Temple Grandin fand heraus, dass die Stimulation durch Tiefendruck (eng. Deep Pressure Touch Stimulation) eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem hat, wohingegen leichte Berührung das Nervensystem reizt. Die meisten Menschen kennen das Gefühl der körperlichen und psychischen Entspannung, das bei einer Massage entsteht. Eine Gewichtsdecke funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip. Der Tiefendruck, der von dem Gewicht ausgeübt wird, entspannt den Körper, wodurch mehr Serotonin produziert wird. Das Serotonin wird dann in Melatonin (das Schlafhormon) umgewandelt. Der Körper bekommt ein klares Zeichen, dass jetzt geschlafen werden kann.
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Für wen ist eine Gewichtsdecke geeignet?
Auflistung einiger Studien:
- Design of Haptic Interfaces for Therapy von Cati Vaucelle, Leonardo Bonanni und Hiroshi Ishii
- Evaluating the Safety and Effectiveness of the Weighted Blanket With Adults During an Inpatient Mental Health Hospitalisation von Champagne, T.; Mullen, B.; Dickson, D.; und Krishnamurty, S.
- How to Know if Weighted Blankets Really Work and if research supports the use of weighted blankets von Jacobson, L.K.
- Positive Effects of a Weighted Blanket on Insomnia von Ackerley, R.; Badre, G.; und Olausson, H.
- Weighted Blanket Can Help More Than Just Sleep Problems von Hochman, D.
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